Sieg für Jürgen Groß und Philipp Schay (SCO),
Helmut Löther und Michael Klawitter (SCAI) auf Platz zwei.
Das FD-Team Jürgen Groß/Philipp Schay aus Otterstadt dominiert erneut am Großen Alpsee: Im Vorjahr Deutscher Meister und heuer Gewinner der begehrten FD-Kuhschellen-Trophäe des SCAI. Allerdings schnappte die relativ junge Mannschaft den Siegerplatz nur mit sehr knappem Vorsprung den mehrfachen früheren Siegern Helmut Löther/Michael Klawitter vom SCAI weg. Den dritten Rang belegte Bernd Keller/Bernd Fischer (Freiburg) vor Andreas Kunze/Josef Seebauer (SCSTS/NYCE) und dem seit 2 Wochen frisch gebackenen Deutschen Meistern Hans-Peter Schwarz/Roland Kirst (beide HSC). Die Flying Dutchman-Segler des SCAI sorgten mit einer Reihe guter Platzierungen für insgesamt großen Erfolg des veranstaltenden Segelclubs Alpsee Immenstadt.
Dr. J. Georg Vogler/Martin Neumayr (YCZell, Österreich) errangen mit Platz 14 von insgesamt 46 Booten das beste Ergebnis unter den ausländischen Teilnehmern aus Italien, der Schweiz und aus Österreich.
(Immenstadt, 02. / 03.07.2005 (Text: fb; Fotos: uw))
Gute Westwindlage meldeten die Wetterdienste zumindest für den ersten Wettfahrttag der 40. Int. FD-Kuhschellenregatta des Segelclub Alpsee Immenstadt. So kam es dann auch. Mit Wind der Stärke 3 bis 4 Bft wartet der Große Alpsee rechtzeitig vor dem ersten Start auf 46 Flying Dutchman-Jollen aus 4 Nationen.
Nach einem Startversuch konnte Wettfahrtleiter Ali Seltmann das große Regattafeldzur 1. Wettfahrt über die Alpsee-Westwindbahn rauschen lassen. Nicht einfach war der Wind, denn er schwankte immer wieder auf nördliche Richtungen und war damit taktisch anspruchsvoll. Am überzeugendsten kam zunächst damit das Team Keller / Fischer (Freiburg) zurecht. Es gewann die erste Wettfahrt vor Schwarz / Kirst (Herrsching), Löther / Klawitter (Immenstadt) und Groß / Schay (Otterstadt).
Auch bei der2. Wettfahrt gelang es den Freiburgern, die sehr starke Konkurrenz, welche sich aus einer Reihe Meisterschaftstitel-Gewinnern der letzten Jahre zusammensetzte, auf die Plätze zu verweisen. Keller / Fischer segelten nicht nur schnell, sondern entwickelten offenbar auch das feinste Gespür und die sicherste Vorausschau für die Winddreher und -böen. In dieser Wettfahrt folgten ihnen beim Zieldurchlauf Groß / Schay (2), Löther / Klawitter (erneut 3) und Kunze Seebauer. Einen hervorragenden 6. Platz belegten die SCAI-Segler Thomas Seltmann / Sigi Lang.
Der erste Segeltag wurde gegen Spätnachmittag noch mit Sonne aufgemixt und sorgte für noch herrlichere Bedingungen. Ali startete folgerichtig noch eine 3. Wettfahrt . Eine anhaltende Winddrehung von etwa 10 Grad nach Süd ließ zwar den zahlreichen Zuschauer keinen Unterschied erkennen. Aber für die Segler war diese Situation nun mit teils anderen Gesetzen verbunden. Die Mannschaft Groß / Schay steigerte sich kontinuierlich und übernehm in dieser Wettfahrt auch das Zepter. Ihre Verfolger kommen aus den Reihen des Veranstalters: Löther / Klawitter (2) und Seltmann / Lang (3). Die SCAI-Segler verbuchten in dieser Wettfahrt durchschnittlich ihre beste Erfolgsbilanz. Schließlich platzierten sich noch Herbert Zink / Johannes Burghold (5), Hubert Waibel / Bene Wiedemann (6) und Lisa / Dieter Holzberger (7) unter den Top Ten. Dabei ist die Teamleistung der beiden Holzbergers besonders hervorhebenswert. Schließlich segelt die 16-jährige Tochter Lisa erst seit ca. 2 Jahren mit ihrem reichlich erfahrenen Vater Dieter im FD.
Mit diesem Tag sollte das Endergebnis auch besiegelt sein. Am Sonntag kam mit zunehmender Sonne und Erwärmung nur noch eine schwache Ostwindbrise zustande, die nur im Notfall hätte gesegelt werden können. Der Wettfahrtleiter wollte es zu Recht bei den drei schönen und regulären Wettfahrten des Vortages belassen. Sicherlich haben einige Mannschaften noch auf eine 4. Wettfahrt gehofft, denn diese hätte die Möglichkeit eines Streichergebnisses eingebracht.
Am Ende standen folgende Segler auf den Treppchen: 1. Jürgen Groß / Philipp Schay, 2. Helmut Löther / Michael Klawitter und 3. Bernd Keller / Bernd Fischer.
Groß / Schay sind damit bei FD-Regatten am Alpsee in Folge Sieger. 2004 gewannen sie die Int. Deutsche Meisterschaft. Die Lokalmatadoren Löther / Klawitter haben sich wieder in die Spitzenplätze zurückgemeldet, nachdem es bei einigen der letzten Regatten nicht so wie erhofft lief. Den Immenstädtern fehlten nur 2 Punkte zum Sieg
Innerhalb ihren jeweiligen Nationen belegten die besten Plätze für Österreich Dr. J. Georg Vogler / Martin Neumayr (14), für Italien Dr. Alberto Barenghi / Michael Carp (18) und für die Schweiz Christoph Baumann / Michael Koller (24).
Überaus überzeugend war die rege Beteiligung der Segler des veranstaltenden Clubs. Dies zeigt, dass die Faszination des Segelns auch heute noch vom ehemals olympischen Flying Dutchman verkörpert wird. In puncto reger Beteiligung gibt es natürlich weitere sehr erfreuliche Beispiele. So reiste die Staffelseeer FD-Segler mit nicht weniger als 6 Schiffen an.
Die große Beteiligung der SCAI-Segler wurde in zahlreiche erfolgreiche Platzierungen umgemünzt: Löther / Klawitter (2), Seltmann / Lang (6), Zink / Burghold (7), Waibel / Wiedemann (8), Lisa / Dieter Holzberger (10), Friedl Buhl / Adalbert Netzer (16), Franz Josef Schild mit auswärtigem Steuermann Peter Steiner (19) Hermann Seltmann / Stefan Burghold (20), Simon Hirscher / Philipp Kyewski (30), Christian Wohner mit auswärtigem Steuermann Günther Schremm (33); Karl Riedesser / Werner Aichele (35), Thomas Kiesling mit auswärtigem Steuermann Wolfgang Wellner (42) und Georg Kirsch / Linus Kirsch (46). Die Letztgenannten konnten wegen einem Defekt am Boot nicht an allen Wettbewerben starten.
Erfreulich für den SCAI und die FD-Klasse ist auch die lebhafte Beteiligung der jugendlichen und jungen Nachwuchssegler. Hierzu zählen Lisa Holzberger, Christian Wohner, Linus Kirsch, Simon Hirscher, Philipp Kyewski und Adalbert Netzer.
Traditionell luden aktive und ehemalige FD-Segler des SCAI wieder zum Freitag-Abend-Seglerhock ein. Ein Großteil der auswärtigen Mannschaften und begleitenden Gäste lockte dies zur Anreise bereits am Freitag. Zuvor genossen 5 FD-Mannschaften Trainings- und Trimmschläge bei 4 bis 5 Bft. aus West. Das könnte Schule machen, verlängert schließlich den Wochenend-Seglerspaß. Danach schmeckten Freibier, Gegrilltes und die bekannten und schier unverzichtbaren Gaumenschmankerl von Rosl Löther noch besser.