41. Int. 7-Schwaben-Regatta FD 2012

Groß / Schay schlagen Favoriten Löther / Klawitter hauchdünn

Die drei besten Mannschaften, (von links) Helmut Löther / Michael Klawitter (2. Platz, SCAI), Jürgen Groß / Philipp Schay (Sieger, SCO) und Stefan Fels (3. Platz, YCA / Schweiz) / Peter Hollender (SCKN).

Bei der diesjährigen Sieben Schwaben-Regatta der Flying Dutchman-Klasse zierten am Ende nicht nur die Favoriten das Podest. Den Sieg trug ein Team nach Hause, das zuletzt 2004 am Alpsee siegreich war, und zwar bei der IDM: Jürgen Groß / Philipp Schay (Otterstadt). Sie konnten die Favoriten des SCAI, Helmut, Löther / Michael Klawitter, punktgleich und damit nur um Haaresbreite schlagen. Mit Platz drei für Stefan Fels (Arbon, Schweiz) / Peter Hollender (Niedersonthofen) gab es ebenso wie mit Platz eins eine kleine Überraschung.

(Immenstadt , 01./02.09.2012 (Text: Friedl Buhl)
Der Wind war überpünktlich aus Ost präsent, und das mit 3 bis 4 Beaufort nicht schlecht und entgegen so manchen Erwartungen.
In der ersten Wettfahrt schien der in letzter Zeit durchaus mit Erfolgen verwöhnte Bene Wiedemann (Kuhschellensieger, IDM- und Marinapreis-Dritter), dieses Mal mit seinem lokalen Steuermann Hubert Waibel (beide SCAI), der Konkurrenz von Anfang an den Respekt einflößen zu wollen. Das Team siegte vor Groß / Schay und Löther / Klawitter. Doch danach sollte es für die Einstiegssieger nicht mehr so recht funken zu wollen.

Im nächsten Race drückte der Favorit des Veranstalterclubs aufs Gaspedal und sicherte sich die Bestzeit vor der Schweiz-Deutschland-Mannschaft Fels / Hollender und den Otterstädtern. Nach Platz vier griff Lisa Holzberger mit ihrem Vater Dieter (beide SCAI) an der Vorschot – eine beachtlich Leistung. Im Zwischenklassement führte nun Löther / Klawitter einen Punkt vor den punktgleich liegenden Booten von Fels und Groß.

Dann ging es nochmals richtig zur Sache. Ausgerechnet die führende Mannschaft kam etwas zu spät zum Start der dritten Wettfahrt. Wie konnte es so etwas geben? Ganz einfach: Sie mussten an Land eilig ein gebrochenes Vorstag reparieren und zudem strich Wettfahrtleiter Ali Seltmann stillschweigend die sonst nach zwei Wettfahrten übliche Bananen-Melonen-Erfrischungspause. Löther / Klawitter kamen etwa 5 und Friedl / Angela Buhl 10 Sekunden zu spät an die Startlinie. Das Feld war natürlich weg, der Anfangsrückstand nicht gering und vor allem die Windschädigung perfekt und schmerzlich. Doch GER 91 vollbrachte als vorletzter Starter ein kleines Kunststück. Das Boot querte die Zielline trotz Handicaps als Zweite, hinter dem von Groß. Damit sah das Tagesergebnis so aus: 1. Groß / Schay, 2. Löther / Klawitter (punktgleich) und Fels / Hollender. Nun musste die letzte Wettfahrt am Sonntag entscheiden.

Zu diesem Endentscheid in einem vierten Bewerb kam es leider nicht mehr. Der zu erwartende Wind kam minimal zu spät – oder war vielleicht die Beendigung etwas zu früh ausgesprochen. Natürlich ist es für die Segler immer enttäuschend, wenn der zweite Wettfahrttag zeitlich komplett beansprucht ist und die im Zentrum stehende Sache, das Segeln, nicht mehr zum Zuge kommt.
Glücklich über die Situation am Sonntag dürften jedenfalls die bis dato Führenden Groß / Schay gewesen sein, denn der Sieg in der Tasche wird letztlich wohl jedem lieber sein als ihn noch einmal zu verteidigen. Die gesamt Zweitplatzierten Löther / Klawitter, obwohl sie sich den Gewinnern gegenüber gönnerisch äußerten, hätten das Siegerteam ganz sicher, vor allem wegen des nur hauchdünnen Vorsprungs, gerne nochmals einer Prüfung unterzogen. Verständlich! Aber es sollte wohl nicht sein und nichts desto trotz sind die Lokalmatadoren ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Den dritten Platz belegten Fels / Hollender.

In der ersten Hälfte der insgesamt 17 Boote platzierten sich vom SCAI die weiteren Mannschaften Thomas Seltmann / Sigi Lang (4.), Hubert Waibel / Bene Wiedemann (5.) und Lisa / Dieter Holzberger (7.). Bermerkenswert ist durchaus noch, dass vom Veranstalterclub immerhin acht FDs mit von der Partie waren. Zwei weitere hätten es noch sein können. Dies ist ein eindrucksvoller Beweis für den Fortbestand der Attraktivität des Flying Dutchman.

Mit vier gemischten Mannschaften war die Aktivität von Frauen im FD beachtlich hoch. Warum soll nicht auch Frauen Spaß machen, was Männern gefällt. Für diese schöne Frauenquote sorgten zwei Steuerfrauen, Lisa Holzberger und Katarina Frey vom SCAI sowie zwei Vorschoterinnen, Angela Buhl (SCAI) und Claudia Lehner (CKA). Hut ab, denn im FD gilt es bereits ab Windstärken von 3 Beaufort kräftig hinzulangen, besonders für das zierlicher gebaute Geschlecht.

Last but not least eine Dankeschön all denen, welche auch diesmal wieder den Freitag Abend Seglerhock bei der FD-Kuhschelle und FD-Sieben-Schwaben realisieren halfen. Dazu zählen mehrere ehemalige und aktive FD-Segler des SCAI, welche die Finanzierung übernehmen. Aber allen voran das dicke Lob und den besten Dank an die Familien Löther: Rosl und Helmut sowie Andrea und Karl (Grillmeister). Mit Besorgen und Herrichten all der Köstlichkeiten usw. hatte sie wieder einmal die Hände zum Wohle der Segler und Gäste voll zu tun.

WEITERE NEUIGKEITEN