Kuhschellen-Wandertrophäe geht endgültig an den Ammersee.
Jüngstes FD-Team Buhl / von Maxen sensationell Zweite.
Die Erstplatzierten der 46. Int. FD-Kuhschellenregatta: (von links) Rüdi von Maxen / Philipp
Buhl (2., SCAI), Roland Kirst / Hans-Peter Schwarz (Sieger, HSC) und Andi Kunze / Josef
Seebauer (3., MYC / NYCE).
Unangefochtene Kuhschellensieger in der Flying Dutchman-Klasse sind Hans-Peter Schwarz / Roland Kirst vom Herrschinger Segelclub.
Aber es gibt fast so etwas wie einen zweiten Sieger, wegen der sehr ungewöhnlichen Weise, in einem mittel- bis hochrangig besetzten FD-Feld zum Erfolg zu avancieren. Die Rede ist von der jüngsten Mannschaft, welche eindrucksvoll vorführte, was auch ohne die viel zitierte nötige Team-Einspielung und mit nur mittelmäßig gutem Material möglich ist. Gemeint sind Philipp Buhl mit Vorschoter Rüdi von Maxen vom SCAI. Das Junioren-Team, ein Laser-Weltklasse-Segler und sehr wohl FD-Kenner mit einem FD-gegeisterten talentierten Vorschoter mussten sich nur einem hoch erfahrenen FD-Weltklasse-Team mit zahlreichen Medaillen bei IDM, EM und WM geschlagen geben. Coup de chapeau!
Rang drei belegte Andi Kunze / Josef Seebauer (Münchner Yachtclub / Neunburger Yacgtclub). Die eigentlichen SCAI-Favoriten Helmut Löther / Michael Klawitter mussten sich mit dem fünften Rang im Feld der 34 FD-Mannschaften aus Deutschland Schweiz und Polen zufrieden geben. Ihnen folgten mit einer überraschend guten Platz die Clubkameraden Hubert Waibel / Bene Wiedemann.
Als beste ausländische Mannschaften platzierten sich Irek Pierwola-Gorski / Piotr Tyszkiewicz aus Polen auf Rang acht und die Schweizer Stefan Fels / Timo Naef als Elfte.
(Immenstadt, 25. / 26.06.2011 (Text: F. Buhl, Bilder: U. Weigel)
Einmal mehr beglückte der Alpsee die Segler mit lebhaftem Westwind, am ersten Wettfahrttag sogar mit überwiegend um 4 Beaufort Stärke. Passender hätten es sich Schwarz / Kirst nicht wünschen können, denn bei diesen Bedingungen sind sie nur schwer zu schlagen. Die Herrschinger nahmen ihren Chancen gleich in der ersten Wettfahrt wahr und gewannen vor ihren gefährlichsten Verfolgern Hubert Waibel / Bene Wiedemann (SCAI) und Löther / Klawitter. Buhl / von Maxen lagen mit einem sieben Rang zwar recht gut, sollten aber erst später auf sich aufmerksam machen. Sie benötigten in ihrer ersten gemeinsamen Regatta dieser Saison vielleicht doch wenigstens eine minimale Team-Einspielphase.
In der zweiten Wettfahrt war gegen Deutschlands Ranglistenanführenden seitens der Konkurrenz erneut kein Kraut gewachsen. Dieses Mal vor Kunze / Seebauer (2.), Buhl / von Maxen (3.) und Fels / Naef (4.). Das Team Löther / Klawitter, das als Lokalmatador natürlich auch den Gesamtsieg im Visier hatte, musste mit einem Neunten einen ersten Patzer auf’s Punktekonto nehmen.
Wettfahrtleiter Ali Seltmann nutzte den traumhaften Alpseewind gleich für ein weiteres drittes Race. Windrichtungsschwankungen nach Nord gestalteten nicht nur die Reviertaktik für die Segler zunehmend schwieriger, sondern machten es auch dem Wettfahrtleiter-Routinier nicht einfach, das FD-Feld nach mehreren Fehlstarts schließlich doch noch ein letztes Mal in den Alpseekurs „glühen“ zu lassen.
Unersättlich auf Sieg ausgerichtet schienen die bis dato Ungeschlagenen aus Herrsching zu sein. Sie segelten erneut die Bestzeit und hatten somit den Gesamtsieg bereits am Samstag mit der Traumnotierung von drei Punkten in der Tasche. Den Dominatoren folgten Löther / Klawitter und Lisa / Dieter Holzberger (super Leistung!) vom SCAI.
Damit war nach einem anstrengenden ersten Wettkampftag zwar der Gesamtsieg bereits besiegelt, aber die Spannung um die weiteren Podestplätze blieb. Das Zwischenergebnis lautete: Schwarz / Kirst (1.), Kunze / Seebauer (2.), Löther / Klawitter (3.) und Buhl / von Maxen (4.).
Am zweiten Wettfahrttag wehte leichter Westwind gerade noch rechtzeitig über den spiegelglatten See herein, so dass Wettfahrtleiter Ali zügig auslaufen ließ, obwohl die Kuhschellen-Preise für die Siegerehrung bereits aufgereiht waren. So ist es richtig und so begrüßten es die Segler von nah und fern! Die voll besetzten Zuschauerränge auf dem SCAI-Clubgelände durften sich also doch noch auf ein spannendes Finale freuen, vor allem um die Vergabe der hart umkämpften verbliebenen Podesplätze zwei und drei.
Gute Nerven waren gefragt! Das zeigten die Draufgänger Buhl / von Maxen. Sie belegten den dritten Platz und verwiesen die weiteren Podestplatzanwärter deutlich auf die Plätze (Kunze / Seebauer beendeten frühzeitig und Löther / Klawitter patzten mit einem Zehnten erneut). Das Sagen hatten in dieser Abschlusswettfahrt vorwiegend Teams aus der zweiten Reihe des Favoritenkreises: Shmuel Markhoff / Michael Matscheroth (1., FYC/RCO), Thomas Seltmann / Stefan Waibel (2., SCAI), Wolfgang Beier / Jürgen Wagner (4., YNC) und Hubert Waibel / Bene Wiedemann (5.).
Damit nahm das unschlagbare Team Schwarz / Kirst die größte Kuhschelle mit nach Hause an den Ammersee. Das SCAI-Team Buhl / von Maxen sicherte sich den sehr beachtlichen zweiten Platz vor Kunze / Seebauer.
Bemerkenswert erscheint, dass die beiden Erstplatzierten Mannschaften ihre Plätze bei der 45. Int. Kuhschellenregatta von 2010 erfolgreich verteidigen konnten. Schwarz / Kirst durften sich zu ihrem erneuten Sieg auch noch über den endgültigen Gewinn des begehrten Kuhschellen-Wanderpreises freuen, denn sie waren über die letzten Jahre viermal siegreich.