53. Int. Kuhschellen-Regatta

Italiener siegen erstmals bei FD-Kuhschellen-Regatta

Immenstadt, 30.06./01.07.2018,
Text und Bilder: Friedl Buhl
Zum Abschluss der rundum gut gelungenen 53. Int. Kuhschellen-Regatta tut sich ein Novum auf: Die begehrte Kuhschellen-Trophäe erkämpft sich erstmals eine italienische Mannschaft. Steuermann Nicola Vespasiani mit Bruder Francesco an der Vorschot konnten sich als einziges Team nicht nur über zweimal Bestzeit über insgesamt fünf Wettfahrten freuen, sondern aufgrund ihrer weiteren guten einstelligen Platzierungen auch über den Gesamtsieg. Den zweiten Platz belegte der über die zurückliegenden Jahre mehrfache Alpsee-Gewinner Hans-Peter Schwarz (Herrschinger Segelclub) mit Vorschoter und SCAI-Vorsitzendem Philipp Kyewski. Rang drei sicherten sich Michael Dorrer / Peter Kränkl. (Neunburger Yacht-Club bzw. Segel-Club Neubäu). Als beste Mannschaft des veranstaltenden Segelclub Alpsee- Immenstadt schafften es unter 29 Booten Thomas Seltmann / Sigi Lang auf den 16. Platz, unmittelbar gefolgt von ihren Clubkameraden Friedl Buhl / Cornelius Rogg.

Trotz ungetrübtem sonnigem Wetter ließ der Wind die aus Deutschland, Italien, Polen und der Schweiz angereisten FD-Segler nicht im Stich. Wettfahrtleiter Ali Se{ltmann setzte nach etwa zweistündigem Abwarten den ersten Start bei östlichen Winden an. Manche mögen ihn, viele der Segler eher weniger, den wegen seiner Drehigkeit und Böen anspruchsvollen Alpsee-Ostwind.
In der ersten Wettfahrt konnten sich Stefan Beichl / Bene Wiedemann (HSC / SCAI) vor den Mannschaften Schwarz / Kyewski und Dorrer / Kränkl über einen Sieg. Diese Freude war allerdings etwas getrübt, denn die späteren Sieger aus Italien hatten die Bahnabkürzungs-Flagge übersehen und folglich den ersten Wettfahrtsieg buchstäblich verschenkt.
Die Sieg-Überlasser traten jedoch auch in der zweiten und dritten Wettfahrt mächtig auf und bewiesen eindrucksvoll, wie sehr sie den hohen taktisch und strategischen Anforderungen seitens des Alpsee-Ostwind und nicht zuletzt auch der auch ansonsten starken Konkurrenz gewachsen waren. Zweimal in Serie verbuchten die Brüder Vespasiani unangefochten einen weiteren Sieg. In der zweiten Wettfahrt folgten ihnen Dorrer / Kränkl (2.), Jörg Baur / Stefan Baur (3., ASK bzw. WWSC 70), Roberto Cipriani / Rinaldo Rinaldi (4., Italien).

In der dritten und letzten Wettfahrt des Tages erkämpften sich die Plätze nach den Brüdern aus Italien Felix Dudek / Leo Lieret (2., NYCE), Cipriani / Renaldo (3.) und Jürgen Groß / Philipp Schay (4., SCO).
Der Tagessieg ging trotz ihrer Panne in der ersten Wettfahrt (10.) souverän an die italienischen Gäste. Vespasiani / Vespasiani.

Am zweiten Tag zeigte sich der schwierig zu segelnde Ostwind von seiner besten Seite. 2 bis 4 Beaufort bereits am Vormittag. Es konnte also zeitlich planmäßig zur kämpferischen Sache gehen. So perfekt wie am Vortag sollte es den Italiener trotz ähnlicher Bedingungen nicht mehr gelingen. Umso mehr aber einer weiteren ausländischen Mannschaft: Stephan Fels / Ulf Hügel (Schweiz). Das Team vom Yachtclub Arbon gewann vor den Otterstättern Groß / Schay (2.), Kurt Müller / Ralph Aicher (3., SVW) und Thomas Römmelt / Peter Zeller (4., HSC bzw. BSF).
Und, mit der fünften und letzten Wettfahrt, hätten die Siege nicht schöner verteilt sein können. Denn nach einmal Deutschland, zweimal Italien und einmal Schweiz gelang den Polen Maciej Rokosz / Piotr Tyszkiewicz (Spojnia) die Führung. Und dazu noch eine Besonderheit für ein Team mit Frau Frau an Bord. Johanna Beichl / Franz Graf errangen Platz zwei und sorgten damit für das über alle Wettfahrten beste Mixed-Ergebnis. Die Folgeplatzierungen gingen an Schwarz / Kyewski (3.) und Vespasiani / Vespasiani (4.).

Trotz der nicht mehr so glanzvollen Leistungen (8. und 4.) wie am Vortag war den Brüdern aus Italien der Sieg nicht mehr zu nehmen. Es hätte für sie aber durchaus gefährlich werden können. Denn mit dem gut überschaubaren Rückstand von nur drei Punkten war ihnen das Ammersee-Alpsee-Team Schwarz / Kyewski aufgrund einer (fast) konstant sehr guten Leistung (2., 6., 30 bzw. DNF, 6., 3.) dicht an den Fersen. An der Topleistung der beiden Vespasians sollte schlussendlich doch nicht der geringste Zweifel bestehen. Denn auch mit ihrer Brutto-Punktzahl (ohne Streichung des schlechtesten Ergebnisses) liegen sie mit dem stattlichen Vorsprung von zehn Punkten an der Spitze.

Schlussendlich noch die Ergebnisse der Segler vom Segelclub Alpsee-Immenstadt: Kyewski (2., als Vorschoter), Wiedemann (8., als Vorschoter), Seltmann / Lang (16.), Buhl / Rogg (17.), Ulf Kliem (22., als Vorschoter bei Julia Rokosz aus Polen (Spojnia), Rüdiger von Maxen / Carina Zauder (26.).

Der SCAI und insbesondere seine Segler freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, dann zur 54. Int. FD-Kuhschellen-Regatta auf dem Großen Alpsee.

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