FD-Segler Löther/Klawitter siegen sehr knapp. Herrliche Segelwinde und gute Platzierungen sichern SCAI eine erfolgreiche Veranstaltung
Den fast schon erfolgverwöhnten Flying Dutchman-Seglern Helmut Löther und Michael Klawitter reichte es bei der 29. 7-Schwaben-Regatta zwar zum Erfolg aber nur mit hauchdünnem Vorsprung aufgrund einer Zusatzregelung der Wettfahrtbestimmungen. Punktgleich mit ihnen zog nämlich das FD-Team Dorrer/Seebauer. Sie dominierten bei den ersten beiden Wettkämpfen am Samstag bei herrlichen Westwinden der Stärke 3 – 4 Beaufort und durchsegelten die Ziellinie jeweils vor Helmut und Michael. Bei insgesamt 3 Wettfahrten, wie bei vielen Regatten üblich, wäre dies der Sieg für Dorrer/Seebauer gewesen. Löther und Klawitter mussten jetzt all ihr seglerisches Können in die Waagschale werfen, wollten sie den Gesamtsieg noch für sich entscheiden.
Bei den ersten beiden Wettfahrten am Samstag zeigten auch weitere SCAI-Segler ihre Stärken. Die Teams M. Schineis/H. Burghold, T. Seltmann/S. Lang und F. Buhl/A. Netzer lieferten sich heiße Positionskämpfe um die Plätze 3 bis 6. Beim Zieldurchgang waren teils nur Abstände einer halben Bootslänge ausschlaggebend.
Während der dritten Wettfahrt machte der Wind wegen seiner starken Richtungsänderungen Schwierigkeiten. Dies kam zumindest den erfahrenen Alpsee-Seglern Löther/Klawitter offensichtlich gerade recht. Sie gewannen diese Wettfahrt vor ihren Konkurrenten Dorrer/Seebauer und dies hob die Spannung um den Gesamtsieg am 2. Wettfahrttag. Bei dieser Wettfahrt schob sich die Mannschaft W. und J. Groß auf den 3. Rang, vor M. Schineis/H. Burghold. und Müller/Schön. Für Segler, die nicht rechtzeitig durchs Ziel liefen, wurden die Windverhältnisse zunehmend irregulär.
Der Sonntag versprach Ostwind. Es war sehr spannend. Wer wird der Gesamtsieger? GER-45 oder GER-91? Diese Frage stellte sich in der Vorbereitungsphase zur vierten und entscheidenden Wettfahrt wohl jeder. Spannend blieb es auch. Denn zwischen den 2 bis dato erstplazierten Booten bahnte sich mehr und mehr ein regelrechtes Match-Race an. Während eine Zeitlang Dorrer/Seebauer vor Löther/Klawitter lagen, kam es nach mehreren taktischen Wendemanövern plötzlich zu einem letzten Positionswechsel: Löther/Klawitter verteidigten im harten Zweikampf mit Dorrer/Seebauer ihre Führungsposition und sie gewannen damit punktgleich die 7-Schwaben-Regatta auch in der Gesamtwertung. Für den Sieg in diesem spannenden Endkampf war nicht ein günstigerer Wind oder ein schnelleres Boot ausschlaggebend. Nein! Es waren die Taktik, das exakt rechtzeitige Schalten mit den berüchtigten Ostwind-Drehern, vor allem die Perfektion der Wendemanöver und nicht zuletzt die Nerven in einer Phase außerordentlicher Anspannung.
Spannend blieb auch die Platzierung um den 3. Rang. Den belegte schließlich Groß/Groß vor dem SCAI-Team Schineis/Burghold, ebenso punktgleich, weil die bessere letzte Wettfahrt-Platzierung, (3) für Groß/Groß, bzw. (4) für Schineis/Burghold den Ausschlag gab. Der SCAI konnte mit den folgenden Platzierungen von insgesamt 19 gestarteten Booten ein sehr ansehnliches Gesamtresultat vorweisen: T. Seltmann/S. Lang (5), F. Buhl/A. Netzer (7), J. Altmann/A. Altmann (11) und G. Kirsch/M. Herz (12).
Aus Sicht des SCAI erfreulich war die Teilnahme der jungen erfolgreichen Nachwuchs-Segler Joachim und Alexander Altmann bei einer Regatta der Flying Dutchman-Klasse. Die beiden kamen am Samstag bei den etwas stärkeren Winden mit dem FD offensichtlich noch nicht so gut zurecht. Aber das wird ganz sicher noch werden, wenn die beiden die einzigartigen Eigenschaften des FD nur tiefgründiger entdecken wollen.
Die Veranstaltungen der FD-Regatten am Großen Alpsee beginnen bekanntlich bereits am Freitag Abend. Für das leibliche Wohl sorgte das von der gesamten Familie Löther liebevoll vorbereitete Büffet. Sie verdient dafür großes Lob. Selbstverständlich gab’s auch Freibier ohne Begrenzung. Gesponsert wurden Büffet und Freibier von den aktiven und ehemaligen FD-Seglern des SCAI. Schließlich spielten die Gastsegler Rudi Dinkelmaier, Jürgen Groß, E. Vaccaro und J. Hagenboom auf der Gitarre und so ergab sich ein geselliger und gemütlicher Seglerhock um das Kaminfeuer des SCAI.