
Vom 15. bis 22. April 2017 fanden in Murcía, etwa 90 km südlich von Alicante an der spanischen Mittelmeerküste die diesjährigen Europameisterschaften im Segeln für die Laser 4.7 statt. Es nahmen insgesamt 350 Segler und Seglerinnen aus 25 Nationen und 3 Kontinenten teil.
Bei einem Wochenendtraining Ende März konnte der Nachwuchssegler Julian Hoffmann vom SCAI (Segelclub Alpsee Immenstadt) das Revier bereits kennenlernen. Fünf Tage Vortraining sollten dann für den „Feinschliff“ reichen.
Am ersten Wettfahrttag kann der 14-Jährige einen gelungenen Einstieg in die Meisterschaft hinlegen. Bei leichtem Wind (ca. 8 Knoten) aus Nordost gelingt Julian ein guter Start. Mit gutem Speed verteidigt er seine führende Position bei der ersten Tonnenumrundung als auch am ersten Gate. Auf der zweiten Kreuz überholt ihn der Russe Semen Krikobokov. Julian liegt dann auf dem Halbwindkurs und der ersten Hälfte des Vorwindkurses gleichauf mit dem Russen. Doch durch eine zu späte Halse kann der Russe das Rennen für sich entscheiden.
Die am gleichen Tag folgende zweite Wettfahrt schließt der Allgäuer Segler mit einem guten 9. Platz ab und liegt nach zwei Rennen auf dem hervorragenden 9. Platz von 238 teilnehmenden Jungs.
Das Wetter bleibt hervorragend, viel Sonne, blauer Himmel und leichter, aber drehender Wind am zweiten Wettfahrttag. In der dritten Wettfahrt kommt Julian Hoffmann am Start nicht gut raus und muss sich mit einem 36. Platz zufrieden geben.

In der folgenden vierten Wettfahrt hingegen gelingt es ihm, auf der Basis eines soliden Starts, im Feld gut mitzufahren (um Platz 15) und zum Schluss kann er sogar noch zwei Plätze gutmachen. Mit den Plätzen 36 und 13 verlässt er am Ende des zweiten Tages als 24. der Gesamtliste bei den Jungs den Hafen.
Nachdem an den ersten beiden Tagen Leichtwindsegler eher bevorteilt waren, ändern sich am dritten Wettfahrttag die Wetterverhältnisse grundlegend. Es bläst starker Wind mit 20 Knoten und mehr. Wiederum zwei Rennen können in den Qualifying Series gesegelt werden. Auch wenn die Ergebnislisten aufgrund der geänderten Windverhältnisse sichtlich durchmischt werden, kann Julian mit einem 14. und einem 13. Platz sehr konstante Leistungen zeigen. Nach 6 Rennen liegt er damit auf Platz 26 gesamt und weiß sicher, dass er ab morgen mit Beginn der Final Series im Goldfleet segeln darf.
Am Tag 4 können aufgrund zu heftigen Windes trotz langen Wartens für kein Fleet Rennen gesegelt werden.
Auch am Tag 5 zeigt sich das Segelzentrum „High Performance Sailing Centre Infanta Christina“ in Los Alcazares von seiner ungewohnt stürmischen Seite. Bei sehr viel Wind (28-30 Knoten), etwa eineinhalb Meter Welle und völlig aufgewühltem Wasser lassenn die Veranstalter nach langem Warten erst nach 16 Uhr die beiden Goldfleets (die besten 51 Mädchen und die besten 60 Jungs) aufs Wasser. Julian beweist auch hier im Goldfleet seine gute Form und fährt in der 7. Wettfahrt als 23. über die Ziellinie. Im achten Rennen hingegen mit schlechtem Start, keinem guten Bootsspeed und dazu noch einer Kenterung durch Hängenbleiben am Baum, muss sich der junge Segler mit einem 46. Platz zufriedengeben. Nach acht Rennen heißt das Platz 27 im Gesamtklassement bei den männlichen 4.7-Seglern.
Am letzten Tag war die Startzeit um zwei Stunden vorverlegt worden. Es herrscht viel Wind mit 18-20 Knoten und die Sonne kommt wieder häufiger zum Vorschein. So können die Veranstalter für alle Fleets drei Rennen starten.
Julian segelt mit einem 25. in der neunten Wettfahrt, einem 53. Platz in der 10. und einem 32. Platz in der 11. Wettfahrt nicht ganz zu seiner eigenen Zufriedenheit.
Insgesamt aber freute sich Julian sehr über den hervorragenden 3. Platz als Bronzemedaillengewinner in der U16-Wertung und dem 32. Platz in der Gesamtwertung von rund 240 Seglern bis 18 Jahren und über die wertvollen seglerischen und menschlichen Erfahrungen der EM.
Ergebnisse der Wettfahrten im Überblick:
2 – 9 – (36) – 13 – 14 – 13 – 21 – 46 – 25 – (53) – 30 11 Wettfahrten mit 2 Streichern
Bei den Mädchen gewann Federica Catarozzi (Italien) vor Ana Moncada (Spanien) und Giorgia Cingolani (Italien). Bei den Jungen ging Gold an Yigit Yalcin (Türkei) vor Yilkan Timursah (ebenfalls Türkei) und dem Spanier Roberto Bermudez auf Platz drei.(Marion Hoffmann)