Philipp Buhl nähert sich der Weltspitze

Mit Platz elf bestes Saisonergebnis.

Bei der traditionellen Weltcup-Regatta vor Medemblik in den Niederlanden hat Philipp Buhl vom Segelclub Alpsee Immenstadt den sehr hervorragenden elften Rang und damit sein bestes Ergebnis dieser Saison erzielt. Vier von insgesamt zehn Wettfahrten über fünf Tage konnte er unter den Top Ten abschließen. Davon ersegelte sich Buhl zweimal Platz zwei, und dies einmal im Goldfleet.
Am Start waren 97 Boote aus 30 Nationen. Die Sieger kommen aus Australien, Chile und Spanien und etwas ungewöhnlicherweise erst danach England.

(Medemblik, 25./30.05.2010 (Text und Bilder: Friedl Buhl)
Das Weltcup-Event auf dem Ijsselmeer begann mit einem windigen Tag. Buhl trumpfte gleich bei der ersten Wettfahrt mit einem zweiten Rang kräftig auf.
Danach querte er als Vierter das Ziel.
In der dritten Tageswettfahrt lief es für den SCAI-Segler weniger rund. Nach einer schwierig zu bereinigenden Kenterung schien das Rennen für seine Ansprüche verloren zu sein. Doch ein richtiger Athlet muss weiterkämpfen. So schaffte Buhl mit seinem ungebrochenen Kampfgeist noch den zwölften Rang. Damit lag er nach dem ersten Tag auf der beeindruckenden fünften Position von allen.

An den folgenden drei Wettfahrttagen war der Segler vom Alpsee mit seinen Ergebnissen nicht mehr durchwegs zufrieden. Er zog souverän ins Goldfleet ein, aber dies ist für ihn zwischenzeitlich fast wie selbstverständlich. Sein eigentliches Ziel war die Qualifizierung für das Medal-Race (Finale der besten Zehn). Dazu fehlten Buhl nach der Finalserie gut zehn Punkte. Er war 13. und hatte das Ticket ins Top-Finale der Besten nicht weit verfehlt.

Somit startete Buhl im Fleetrace-Finale. Der kräftige Wind um 4 bis 5 Beaufort verlangte hohen Krafteinsatz. Das kam Buhl entgegen.
Nach einem fehlerfreien Start und der richtigen Windtaktik rundete er als Fünfter die erste Luvmarke. Danach verlief alles weiterhin sehr spannend. Buhl gab alles, denn er hatte sich fest vorgenommen, diese letzte Wettfahrt ganz weit vorne zu beenden. So holte er zielstrebig seine Voraussegler ein, zwei auf der nächsten Kreuz und einen weiteren aufgrund seines unschlagbaren Speeds auf dem letzten Vorwindgang. Damit war Draufgänger Buhl nur noch hinter dem Russen Sergey Komissarov her und zwischenzeitlich dicht an seinen Fersen. Bis ins Ziel änderte sich daran nichts mehr.

Mit diesem wertvollsten Wettfahrtergebnis rückte Buhl in der abschließenden Gesamtwertung von Rang 13 mit gutem Vorsprung auf Platz 11 vor und verdrängte somit den besten Franzosen Jean Baptist Bernaz.
Buhls Kommentar: „Ich bin sehr zufrieden mit diesem guten Abschluss und dem elften Gesamtrang. Es ist mein bestes Weltcup-Ergbnis dieser Saison.“ Er räumte aber ein, „… nicht überglücklich …“ zu sein. Verständlich, denn da ist schließlich noch das knapp verpasste Medal-Race, das er als oberstes Ziel, sozusagen als kleines Traumziel im Visier hatte.
Ein Weltcup-Medal-Race ist für den Oberallgäuer kein gänzliches Novum. 2009 gelang es ihm erstmals bei der SOF in Hyeres. Seitdem kommt er von diesem sehr hoch gesteckten Ziel gedanklich nicht mehr los.

Die Sieger der niederländischen Weltcup-Regatta heißen Tom Slingsby (Australien, ehemaliger Weltmeister) vor Matias del Solar (Chile) und Javier Hernandez (Spanien). Olympiasieger und amtierender Weltmeister Paul Goodison schaffte es trotz seines Sieges im Medal-Race dieses Mal nicht auf einen Medaillenrang.


Tagesberichte dieses Events
Ergebnisse Laser Männer
Hompage ISAF Sailing Worldcup „Delta Lloyd Regatta“, Medemblik 2010, Niederlande

WEITERE NEUIGKEITEN