Skandia Sail for Gold Regatta, Weymouth, 2008 (Vorbericht, Tagesberichte)

Wie auch im letzten Jahr findet heuer wieder die Skandia Sail for Gold Regatta statt. Sie wird in Weymouth, an der Südküste Großbritaniens auf dem zukünftigen Segelrevier der Olympischen Spiele von London 2012 stattfinden.
(Sonthofen, 12.09.2008 (pb))
Zum Abschluss der Segelsaison finanziert der DSV ein Trainingslager in England mit anschließender Regatta für die besten zwei Nachwuchssegler aus jeder Bootsklasse. Der Qualifikationswettkampf der Laserklasse war die Junioren Europameisterschaft in Frankreich. Mit Platz zwei konnte ich mich somit erneut für das Trainingslager qualifizieren, wie auch der Kieler Oltmann Thyen, der die JoEM mit Rang 13 beendete.
Während Oltmann seine Premiere bei dieser Regatta feiert, kann ich mich schon zum zweiten mal freuen, auf dem Heimrevier des frisch gebackenen Laser Olympiasiegers
Paul Goodison meine Stärken zu zeigen. Ich erinnere mich an eine wunderschöne Zeit im letzten Jahr. Neben unzähligen lustigen Momenten mit Malte Kamrath (Titelbild) habe ich hier auch die spaßigste Wettfahrt meines Lebens absolviert. Bei 6-7 Windstärken und ordentlich Welle war hier viel Aktion aber auch Chaos geboten. Zur Erinnerung noch mals mein Kommentar aus dem letzten Jahr:

„… Ergebnis nicht ganz so gut, dafür umso lustiger. Der Start war der beste. In Lee von Nick Thompson (ISAF youth world champion in Gdynia 2006) und von Paul Goodison. Beide habe ich gleich abgezogen. Erst mal wieder links raus hieß es für mich. Aber leider habe ich zu etwas zu spät gewendet und hatte wegen positiver Winddreher Überhöhe. Wenn ich früher gewendet hätte, wär’ ich möglicherweise als Erster um die Luvboje gegangen. So nur als ca. 10. Goodison war Erster, hatte sich aber dann sowohl auf dem Raumwind als auch auf dem Vorwind auf die Nase gepackt (gekentert). Also habe ich Paul überholt. Vor der Leetonne habe ich mich ausnahmsweise auch mal hingelegt. Daher Goodison wieder an mir vorbei. Ich dann ca. 15. Platz. Bin dann aber sau schnell gewesen und habe mich auf der Kreuz wieder an Goodison und Thompson vorbeigekämpft. Also war ich oben vor der Tonne am 3. Platz. Bin nun bei einer Wende gekentert und war wieder 4. Auf dem Vorwind habe Goodison wieder verloren und noch ein paar Weitere, weil ich mal in einer mächtigen Welle eingestochen bin. Nun ca. 13. bis 15. Platz. Vor der Leetonne habe ich Goodison erneut überholt, da er und ca. zehn andere sich beim Halsen wieder hingelegt haben. Ich hatte’ ne perfekte Halse gemacht und war somit bis zehn Meter vor dem Ziel wieder 5., bis ich leider nochmals umgeblasen wurde und der Goodison wie auch 8-11 Andere an mir vorbeigezischt sind. Goodison in der Gesamtwertung aber nur 2 Plätze vor mir. Also viel Chaos, aber viel lustige und gute Phasen bei diesem abartigen Race.“

Ich hoffe ich konnte etwas Interesse in euch wecken.
Ihr werdet von mir hören,
Philipp Buhl

Skandia Sail for Gold Regatta

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Ankunft, Training und Vorbereitung

(Weymouth, 14./15.09.2008 (pb))Nachdem wir am Sonntag nach ca. 20 Stunden Fahrt endlich hier in Weymouth angekommen sind und die Boote segelfertig gemacht hatten, konnten wir am Montag unsere ersten Stunden auf dem Wasser verbringen und das Revier erkunden. Sonnenschein und 2-3 Windstärken aus Ost mit schöner Welle waren optimale Bedingungen, um das Revier zu erkunden und wieder ein Gefühl für’s Boot zu bekommen. Heute Dienstag werden wir erneut die Bucht vor Weymouth erkunden, am Nachmittag unsere Boote vermessen, bevor wir am Mittwoch gegen 53 Konkurrenten in den ersten Regattatag starten.

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Bilanz nach zwei Wettkampftagen

(Weymouth, 16./17.09.2008 (fb))
Die beiden ersten Wettfarttage sind zwischenzeitlich gelaufen – jedoch nicht sehr gut für Philipp. Er tut sich bis jetzt auffällig schwer, den erhofften Erfolg bei seiner geliebten Weymouth-Regatta zu fassen.

Der Wind ist mit etwa 3 bis 4 Bft okay, auch das sonstige Wetter für englische Verhältnisse um diese Jahreszeit überaus positiv – ganz anders als bei den windigen und extremen Verhältnissen des letzten Jahres. Auch seine Starts verlaufen meist gut und zufriedenstellend. Um so schwieriger aber gestaltet sich die windtechnisch bedingte Großraumtaktik. An jedem der beiden Tage bescherte ihm ein bleibender krasser Windschwenk einen Platz im hinteren Drittel. In den übrigen Wettfahrten segelt Philipp Plätze knapp unter den Top Twenty. Das ist sicherlich bei dieser Konkurrenz nicht schlecht aber für ihn alles andere als zufriedenstellend. Er erwartete von sich viel mehr. Zur Zeit liegt er „nur“ auf Platz 25.

Unser Segler vom Alpsee setzt nun auf ein verändertes Konzept und hofft, das Blatt ab Donnerstag wenden zu können. Es kommt ihm vor allem noch auf ein paar richtig schöne Einzelplazierungen an.

Zur Zeit führen die Engländer Nick Thompson vor Paul Goodison (amtierender Olympiasieger) und Mark Powell.

Morgen sollen bei noch mehr Sonnenschein ähnliche Verhältnisse zu erwarten sein.

Philipp, wir drücken dir die Daumen!!

Skandia Sail for Gold Regatta

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Erfolg am 3. Wettfahrttag
(Weymouth, 18.09.2008 (fb))

Philipp Buhl findet am dritten Wettfahrttag zu seiner Form zurück.
Er ersegelte in der ersten Tageswettfahrt (Race 7) den hervorragenden 8. Platz. Neben relativ hoher Welle bei nur 2 bis 3 Bft ist es vor allem die schwierig durchschaubare Charakteristik der Winddreher, mit denen es klarzukommen gilt.

In der zweiten Wettfahrt gab es wegen ausgeprägter Windschwanker Startverzögerungen und mehrere Fehlstarts. In diesem angespannten Prozedere wurde nahezu ein Drittel der Segler mit BFD-Strafe belegt, eine außerordentliche Serie. Auch den amtierende Olympiasieger Goodison hat es getroffen.
Philipp gelang in dieser kritischen Phase erfreulicherweise jeder Start mehr oder weniger perfekt, und das bei Schwachwind, erheblicher Welle und Strömung. Am Ende reichte es wegen zwei vielleicht vermeidbarer Fehler noch zu Rang 17.

Damit ersegelte Philipp mit 25 Punkten eine sehr ansehnliche Tagesbilanz. Seine Hauptkonkurrenten der JoEM , einschließlich dem Europameister Stalheim (SWE) hatte er im Griff.

Der SCAI-Segler liegt jetzt auf Position 20. Die Spitzenplätze belegen momentan Thompson (GBR), Powell (GBR) und Wigforss (SWE).

Für Freitag ist noch leichterer Wind angesagt, der mit Sicherheit nicht einfacher zu segeln sein wird.

Philipp, wir drücken dir die Daumen!

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