Skandia Sail for Gold Regatta, Weymouth, 2008

Auch Gipfelstürmer müssen zwischendurch auf Talhöhen, so auch Nachwuchssegler Philipp Buhl. Rang 17 von 57 Seglern ist kein schlechtes Ergebnis, aber entsprach nicht seinen hohen Erwartungen. Medal Race war angepeilt, was nur mit Top-Ten-Ergebnis möglich gewesen wäre – so im letzten Jahr. In tiefere Tallagen mussten auch andere Spitzensegler bei diesen sehr schwierigen Windverhätnissen. Etwa der amtierende Junioren-Europameister Stulheim (Schweden) und aktuelle Olympiasieger Goodison (England) landeten immerhin hinter Buhl.

(Weymouth, 16. / 20.09.2008 (Text und Bild: fb))
Ein eindrucksvolles Regatta-Event war für Philipp Buhl auch heuer wieder die „Skandia Sail for Gold“- Regatta auf dem künftigen Olympia-Revier vor Weymouth in Südengland. Als erfolgreichster deutscher Junior-Segler erhielt er vom deutschen Spitzenverband dorthin nun zum zweiten Mal das Weymouth-Ticket inklusive Vorbereitungstraining und Regattabetreuung.

Die allgemeinen Wetterbedingungen waren für diese Region um diese Jahreszeit außerordentlich gut und einladend. Der leichte bis vorwiegend mittlere und teils auch auffrischende Schönwetterwind aus östlichen Richtungen war jedoch alles andere als einfach zu beherrschen.

Philipp kam mit den Bedingungen zunächst nicht sehr gut zurecht. Zwei größere Patzer in der ersten Eventhälfte, ausgelöst durch taktische Entscheidungen gegenüber krassen Windschwankern, rückten das Ziel Medal Race (für die besten Zehn) schon mehr oder weniger in schwer erreichbare Ferne. Dieser Umstand würgte natürlich auch etwas an der Motivation für den weiteren Einsatz.

Trotzdem schaffte es der Kämpfer, all sein Können bestmöglich zu bündeln und an den Konzepten weiterzufeilen. Schließlich schien am dritten Wettkampftag in Race 7 mit einem hervorragendenachten Rang 8 der Durchbruch nach vorne zu gelingen. Anschließend resultierte ein 17. Rang, was gerade am Rande noch zufriedenstellend war. Von allen Junioren, davon ca. sechs aus Weltspitze, schaffte Philipp an diesem Tag zusammen mit dem Schweden Cedergardh die beste Tagespunktzahl.

Nun bot noch der vierte Tag die Möglichkeit, mit absolut nur vorderen Plätzen evtl. alles zu biegen, um vielleicht doch noch das Top Ten-Kriterium für das heiß ersehnte Medal Race zu schaffen, wie es auch im Vorjahr gelungen war. Dies gelang leider nicht. Mit den zwar recht ordentlichen, aber schließlich nicht ausreichend Platzierungen 15 und 19 erreichte unser Segler vom SCAI am Ende den 17. Rang.
Damit hatte er trotzdem mehrere namhafte Segler aus dem Juniorenbereich auf die Plätze verwiesen, z. B. Evan Scott (England, 8. bei der EM) und Jesper Stulheim (Schweden, Junioren-Europameister). Auch der Engländer Paul Goodison, der frisch gebacken Olympiasieger, tat sich auf seinem Heimrevier sehr schwer. Nach zwei Fehlstarts und einer Disqualifikation hatte der Champion nichts mehr zu melden.

Philipps Resümee: Trotz gewisser Enttäuschungen, auch ohne Teilnahme am Medal Race sei es wieder ein wunderschönes Event gewesen. Die Windtaktik hinsichtlich lebhafter und teils sehr ausgeprägter Winddrehern sei sehr schwierig gewesen. Alles sei völlig anders gewesen als im letzten Jahr, als richtig Power in der Atmosphäre war. Er habe wieder Neues hinzugelernt, was immer sehr wichtig sei. „Besonders freut mich, dass fast alle Starts bombig funktioniert haben.“ Die Starttechniken sind zwischenzeitlich weiter gereift und gefestigt, und er meinte, er habe hier das Sicherheitsgefühl steigern können.

Gewonnen haben: Nick Thompson (England, Vorjahressieger und WM-Dritter von 2008) vor Mark Powell (England) und Arvid Claeson (Schweden).

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