Titel der FD-IDM 2015 geht ins Tirol

Der typische Alpsee-Westwind beglückt die FD-Segler im Verlauf der Internationalen Deutschen Meisterschaft. Und dies trotz der anhaltenden Sommerhitze, wo andernorts auf bayerischen Seen vorwiegend Flauten herrschen. Nicht weniger hitzig und turbulent ging es unter den Teilnehmern während der Wettfahrten auf dem Großen Alpsee bei Immenstadt zur Sache.
Nach drei Tagen anstrengendem Segeln standen die neuen Internationalen Deutschen Meister 2015 in der legendären und früher olympischen Zweimann-Trapezjolle „Flying Dutchman“ (FD) fest. Das Siegerteam kommt aus dem angesagten Favoritenkreis: Christoph Aichholzer (am Ruder) / Philipp Zingerle (Vorschoter) aus Österreich. Die untergeordneten Podiumsstufen erklommen Thomas Schiffer / Alexander Antrecht (2. Platz, SKBUe bzw. SCMA) und Peggy Bahr mit Ehemann Torsten Bahr (3. Platz, YCBG bzw. SLRV). Beste Mannschaft des veranstaltenden Immenstädter Segelclubs, SCAI, wurde Thomas Seltmann / Sigi Lang auf Rang 22.

(Immenstadt, 01./05.07.2015 (Text: Friedl Buhl)
Der Segelclub Alpsee-Immenstadt hatte diese Int. Deutsche Meisterschaft über vier Tage ausgeschrieben. Die Attraktion des Alpsee und Segelclubs ließen die Meldezahl zügig bis an das festgesetzte Limit von 65 Booten klettern. Mehr Boote könnte der relativ schmale Alpsee wegen der Gleitzeitigkeit des Starts bei Fleetrace-Regatten praktisch nicht verkraften. Die notwendige Startlinienlänge erstreckte sich für die 6,05 m langen Boote bereits über die gesamte Seebreite. Am ersten Wettfahrttag ließ eine schwache thermische Brise nur eine Wettfahrt zu. Damit wuchs beim Veranstalter auch schon etwas die Sorge um ausreichenden Wind, denn die meist weniger windträchtige Sommerwetterlage sollte weiterhin anhalten. Am Folgetag gelang es Wettfahrtleiter Ali Seltmann (SCAI), bei erneut leichten und instabilen Schönwetterwetterwinden drei teils abgekürzte Wettfahrten zu realisieren. „Jetzt bin ich froh.“, äußerte erleichtert der Wettfahrtleiter. Denn vier Bewerbe sind für eine gültige Meisterschaft das Mindestmaß.

Die Meisterschaft war also bereits gerettet. Auch die Segler regenerierten daher sichtlich entspannt bei den abendlichen Festivitäten bei gemütlicher Fachsimpelei, Musik und Verlosungen schöner Sponsorengeschenke – noch nichts ahnend, welch schöne Überraschung der Alpsee für den vorletzten Tag bereit hielt.

Pünktlich zur geplanten Startzeit um 10:30 Uhr wurde das Konstanzer Tal von mittelstarkem bis teils kräftigem warmem Westwind durchflutet. Bei diesen Traumbedingungen war nun aber nicht nur das segeltechnische und taktische Können, sondern in besonderem Maße Kraft und Kondition gefordert. Nicht die bis dato Führenden, Schiffer / Antrecht, und nicht die späteren Titelgewinner Aichholzer / Zingerle kamen mit diesen Anforderungen über vier weitere Wettfahrten am besten zurecht. Es war das Team Ralph Jambor / Jens Schreiber (TSG bzw. DJC), welches mit zwei Wettfahrtsiegen und drei dritten Plätzen die beste Tagesleistung vorführte. Ihnen verblieb trotzdem „nur“ der vierte, der bekanntlich undankbare Platz in der Gesamtwertung. Die jungen und segelsportlich sehr ambitionierten Titelgewinner aus dem Tirol (Achensee) waren eben die etwas beständiger guten Segler über alle acht Wettfahrten bei recht unterschiedlichen Bedingungen.

Darauf kommt es für Spitzenerfolge bei Segelwettkämpfen ganz besonders an. Die wahren Könner müssen mit Winden von leicht bis stark gleichermaßen gut umgehen können. Auch die vollständigen Skirennläufer zeichnen sich nicht durch hoch spezialisiertes Downhill- oder Slalom-Können aus, sonder durch das Beherrschen mehreren Disziplinen. Aichholzer / Zingerle haben daher hoch verdient und zudem souverän gewonnen.

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