Jung-Team Buhl / von Maxen sprengt Favoriten-Gruppe.
Bei der Int. Kuhschellen-Regatta auf dem großen Alpsee gewannen Hans-Peter Schwarz / Roland Kirst (Herrschinger Segelclub) souverän.
Die weiteren Podestplätze unter den 34 Mannschaften aus Deutschland, Italien und Österreich schnappten sich die FD-Segler des Veranstalters, allen voran das jüngste Team, Philipp Buhl / Rüdi von Maxen. Sie überraschten damit die Eingeweihten der FD-Klasse und waren die Shootingstars des Kuhschelle-Wochenendes. Sehr beachtlich aber auch der dritte Rang der mehrfachen früherer Sieger, Helmut Löther / Michael Klawitter.
Beste unter den ausländischen Mannschaften waren Roberto Cipriani / Stefano Morelli (10. / Italien / Gardasee) und Silvia Aichholzer / Christoph Zingerle (14. / Österreich / Achensee).
(Immenstadt, 03. / 04.07.2010 (Text: F. Buhl, Bilder: uw)
Die (45. Kuhschelle begann mit einem Paukenschlag für den SCAI. Philipp Buhl mit Rüdi von Maxen gewannen gleich die erste Wettfahrt. Und auf den zweiten Rang folgte ihnen das weitere SCAI-Team Helmut Löther / Michael Klawitter. Dritte wurde Shmuel Markhoff / Michael Matscheroth (FYC / Regatta-Crew-Organisation). Dieses Trio bot den zahlreichen Zuschauern auf dem SCAI-Gelände gleich von Beginn an für ein spannendes und taktisch betontes Wettkampfgeschehen um die Führungspositionen.
Danach legte Wettfahrtleiter Ali Seltmann eine außerordentliche, längere Pause ein, damit auch die Fussballfans auf ihre Rechnung kamen. Aber das Spiel war nicht zu Ende und Seltmann ließ bereits wieder auslaufen, damit das Segeln nicht zu kurz kam und der leichte östlichen Wind vor dem allmählichen Abflauen noch für einen weiteren Wettbewerb ausreichte.
Bei dieser zweiten Wettfahrt stach einer der Favoriten erstmals in den Vordergrund: Hans-Peter Schwarz / Roland Kirst. Mit einem bombigen Start auf der bevorzugten linken Linienseite verschafften sie sich sofort Vorsprung und rundeten als Erste im Luv. Mit ihnen gelang es noch vier bis fünf weiteren Booten, mit dem schwächelnden Wind auf dem ersten Raumschenkel dem übrigen Feld davonzuschleichen, bevor ein deutlicher Windabflauer an der Luvtonne Rundungsstress auslöste.
Das Ziel querte schließlich Schwarz / Kirst vor Hubert Waibel / Bene Wiedmann (SCAI), Löther / Klawitter und Buhl / von Maxen.
Damit führte im Zwischenergebnis des ersten Tages Buhl / von Maxen punktgleich vor Löther / Klawitter und Schwarz / Kirst.
Trotz Leichtwindvorhersagen für den zweiten Tag zeigte der Große Alpsee einmal mehr, welch erstaunliche Zulagen er bei westlichen Winden in petto hat. Mit 3 Beaufort bereits vor dem Auslaufzeitpunkt und später sogar teils auf 4-5 auffrischend, lud er die FD’s bei Sonnenschein zu einer bilderbuchhaften Regattaaktion ein.
Die nun anstehenden Windwettfahrten sollten zum überzeugenden Erfolg von Schwarz / Kirst werden. Sie gewannen zunächst vor Andreas Kunze / Thomas Mayer (Münchner Yachtclub bzw. Segelvereinigung Breitenbrunn) und Löther / Klawitter. Buhl / von Maxen segelten mit einem siebten Rang ihr späteres Streichergebnis.
In der vierten und letzten Wettfahrt kam erneut an Schwarz / Kirst kein Boot vorbei. Am nächsten dran waren die Italiener Cypriani / Morelli und das Team des Gastgebers Buhl / von Maxen.
Im Gesamtergebnis dominierten schließlich die mehrfachen Vizewelt- und Vizeeuropameister Schwarz / Kirst mit dem Traumergebnis von drei Siegen, nachdem sie einen fünften Rang aus der ersten Wettfahrt streichen konnten. Die beiden nahmen nun zum dritten Male den Kuhschellen-Wanderpreis mit nach Hause an den Ammersee.
Großen Beifall erhielten Buhl / von Maxen als jüngste Mannschaft für ihren zweiten Platz. Den Kundigen dürfte bewusst sein, dass bei dieser Mannschaft in verschiedenen Hinsichten das Potential noch entwickelbar wäre.
Ihre Clubkameraden Löther / Klawitter rundeten mit dem dritten Rang (punktgleich mit den zweiten) das hervorragende Abschneiden des Veranstalters ab. Kaum jemals zuvor segelten zwei SCAI-Mannschaften bei der Kuhschellenregatta auf die Podestplätze.
Die weiteren Plätze der SCAI-Segler: Huber Waibel / Bene Wiedemann (10.), Thomas Seltmann / Sigi Lang (11.), Simon Hirscher / Philipp Kiewsky (16.), Friedl Buhl / Adalbert Netzer (17., DNF wegen Wantenbruch), Franz-Josef Schild (25., mit auswärtigem Steuermann Rolf Ortmann), Dieter Holzberger (27., mit Steuermann Dominik Lingemann) und Heinrich Wiggenhauser / Wolfgang Menz (29.)
Bleibt am Schluss noch, den Anfang, den Freitag Abend Seglerhock zu erwähnen. Hierzu laden bekanntlich ehemalige und aktive FD-Segler und Liebhaber dieser Klasse zur Grillparty mit Freibier ein. Es sei von dieser Stelle aus mitgeteilt, dass dies auch wieder für die bevorstehende Sieben Schwaben Regatta im September und natürlich traditionsgemäß auch wieder für das nächste Jahr gilt. Übrigens sind auch die Begleitpersonen der Segler hierzu stets herzlich willkommen.
Ein besonderes Lob verdient in diesem Zusammenhang wieder das besondere Engagement der Familien Löther: Rosl und Helmut sowie Andrea und Karl, der Grillmeister.
Am Samstag folgte nach dem Segleressen das Käsebüfet, spendiert von der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft.